Immer am letzten Mittwoch in einem ungeraden Monat schließen die Kindertagesstätten um 13 Uhr, um sich im gesamten pädagogischen Team gezielt an Bildungsthemen im Rahmen der täglichen Arbeit zu widmen. Die Aufgabenstellungen, mit denen sich die einzelnen Mitarbeiterteams an den Nachmittagen in den Kitas auseinandersetzen, sind vielfältig und ganz unterschiedlich. So arbeiteten im Januar einzelne Teams zum Beispiel an den Themen Inklusion, den Inhalten des Hessischen Bildungsplans, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Raumgestaltung. Auch Schulungen wie beispielsweise zum Thema Erste-Hilfe oder Infektionsschutz können an solchen Nachmittagen durchgeführt werden.
Die Bearbeitung der Themen erfolgt zum Teil mit externer Unterstützung. Auch die Vernetzung der städtischen Kitas und den Mitarbeitenden untereinander soll an diesen Nachmittagen gefördert werden. „Letzteres ist vor allem ein langfristiges Ziel. Aufgrund der Pandemie können wir in diesem Jahr den Fokus leider noch nicht verstärkt auf die Vernetzung untereinander richten“, erläutert Anne Stein, Ressortleitung Kinderbetreuung im Dreieicher Rathaus. Die Einrichtungen, in denen ausschließlich Schulkinder betreut werden, partizipieren ab dem Jahr 2023 von dieser neuen Regelung.
„Die Einführung der Bildungsnachmittage war uns mit Unterstützung der Elternschaft, insbesondere des Stadtelternbeirats, möglich“ führt Bürgermeister Burlon aus, der sich auch mit Blick auf Personalgewinnung ganz besonders über das neue Angebot freut. Denn neben vielen anderen Maßnahmen sorgt nun auch das Angebot der Bildungsnachmittage für eine weitere Attraktivierung der Stellenangebote im pädagogischen Bereich. So bietet die Stadt Dreieich bereits mit der übertariflichen Vergütung der Fachkräfte, dem Angebot des Job-Tickets in der Premium-Ausführung, dem Ausbau des Supervisions- und Fortbildungsangebots, den räumlichen Verbesserungen in den Einrichtungen vor Ort, der Einführung einer Prämie bei Aufstockung der wöchentlichen Arbeitszeit oder bei dem erfolgreichen Werben einer Fachkraft bereits zahlreiche Anreize, die für eine rasche Besetzung der offenen Stellen sorgen sollen.
„Wir wollen unseren pädagogischen Fachkräften bestmögliche Arbeitsbedingungen in unseren Kitas anbieten. Ich wünsche mir, dass sich alle Kinder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kitas wohl fühlen, sich hier gerne aufhalten und gemeinsam miteinander lernen, spielen und arbeiten. Doch eins sollte klar sein: Diese städtischen Maßnahmen allein werden den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt nicht gänzlich beseitigen können. Hier sind weitere Maßnahmen des Bundes und des Landes, insbesondere rund um den Zugang zum Beruf der Erzieherin oder des Erziehers, gefragt“, hält Bürgermeister Martin Burlon abschließend fest.