Jetzt geht das Urgestein des Fachbereichs Planung und Bau den nächsten Schritt Richtung Ruhestand und beginnt ab 1. April die Phase der passiven Altersteilzeit. Zuletzt hat Karl Markloff die Geschicke des Fachbereichs als Ressortleiter Infrastruktur und Umwelt geprägt. In Erinnerung bleibt er nicht zuletzt als Projektleiter des Neubaus des heutigen Rathauses. Begonnen hat Markloff seine Laufbahn in der Dreieicher Verwaltung am 1. August 1989 im alten Rathaus in Dreieichenhain als Abfallberater im Bauverwaltungsamt.
Der studierte Geograf sammelte seine ersten Erfahrungen im kommunalen Bereich als Umweltberater. In Dreieich startete er rasch durch und übernahm nach kurzer Zeit bereits im November 1990 im neu gegründeten Umweltamt die Abteilungsleitung Abfallwirtschaft und Fuhrpark und wurde stellvertretender Amtsleiter. Die nächsten Jahre widmete er sich der Weiterentwicklung des Dreieicher Abfallkonzeptes und sorgte beispielsweise für die Einführung der Papiertonnen im gesamten Stadtgebiet. Auch erste Schritte Richtung Biotonne und die Verhandlungen mit den Betreibern des dualen Systems mit Blick auf die Entsorgung von Verpackungsmüll lagen in seiner Verantwortung.
Neben der Lösung von aktuellen Entsorgungsproblemen kümmerte sich Markloff auch um die Bearbeitung von Altablagerungen und Altstandorten wie der flächendeckenden Erfassung der Altstandorte durch Auswertung alter Gewerbetagebücher und legte damit die Grundlage für das Altstandortkataster. Zudem war er maßgeblich an der Entwicklung und Planung des Konzeptes eines Recycling- bzw. Wertstoffhofes beteiligt. Die Einweihung im Juli 1997 ist ebenso ein Meilenstein seiner Karriere wie der Neubau des Dienstleistungszentrums mit dem Rathaus, die Ertüchtigung der Kläranlage von 75.000 EW auf 85.000 EW, der Bau der Nordspange Sprendlingen, die Umgestaltung des Hainer Wegs und die grundhafte Erneuerung der August-Bebel-Straße.
1998 wurde das Umweltamt in ein Bau- und Umweltamt überführt, wo Markloff die Abteilungsleitung Abfallwirtschaft übernahm. 2002 schließlich wurden die Aufgaben im Rahmen einer Verwaltungsreform in den Fachbereich Planung und Bau integriert, wo er das Ressort Entsorgung und Baubetrieb übernahm. In diese Zeit fiel auch die Rekommunalisierung der Müllabfuhr. Nach Sprendlingen wurden auch in den übrigen Stadtteilen die Mülltonnen durch städtische Mitarbeitende entleert. Neben der Abfallwirtschaft und dem Betriebshof zeichnete er ab dann auch für die Abwasserentsorgung verantwortlich. Mit dem Aufbau der interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich der Bauhöfe Dreieich und Neu-Isenburg und der Gründung der „Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg Anstalt Öffentliches Recht“ (DLB) am 1. April 2014 ging die Verantwortung für die Abfallwirtschaft auf den DLB über und Markloff übernahm mit der Leitung des Ressorts Infrastruktur und Umwelt neue Aufgaben mit Blick auf Abwasserentsorgung, Umwelt- und Energiemanagement sowie öffentliche Verkehrsflächen und die Koordination mit dem DLB. Weiten Raum nahmen bis zuletzt der Klimaschutz, der Radverkehr, die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und die Modernisierung der Kläranlage ein.
„Karl Markloff kennt wie kein anderer die Hintergründe und die Maßnahmen der Dreieicher Stadtentwicklung. Er hat mit seinem umfassenden Wissen und seinem Engagement das Bild der Stadt in den letzten Jahrzehnten wesentlich geprägt. Wir werden ihn sehr vermissen“, sagt Bürgermeister Martin Burlon. Dem stimmt auch Erster Stadtrat Markus Heller zu: „Kaum einer weiß mehr über jede in Dreieich geplante oder fertiggestellte städtische Baustelle als Karl Markloff. Darüber hinaus hat er die Kommune bei wegweisenden Themen wie Nachhaltigkeit, Mobilität und Klimaschutz immer vorangetrieben. Dafür gebührt ihm unser Dank.“
In den letzten Wochen wurde bereits die Nachfolgeregelung für Karl Markloff in Angriff genommen. Mit Kai Nauhardt (38) tritt kein Unbekannter in seine Fußstapfen. Bereits während seines Studiums des Bauingenieurwesens an der TU Darmstadt war er als studentische Aushilfe in der Dreieicher Verwaltung im Fachbereich Planung und Bau tätig. Von 2015 bis Ende 2018 war Nauhardt schließlich für die öffentlichen Verkehrsflächen verantwortlich. Nach einem Zwischenstopp am Frankfurter Flughafen übernimmt er nun ab 1. April die Ressortleitung Infrastruktur und Umwelt.