Ziel des Umbaus ist es, zukünftig auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Nutzung des Erdgeschosses vollumfänglich zu ermöglichen. Um das zu erreichen, waren im Vorfeld umfangreiche Planungen und Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde des Kreises notwendig.
Um Denkmalschutz und Inklusion zu vereinbaren, wird an das Haus Falltorweg ein eingeschossiger Anbau auf der Gebäuderückseite mit direkten Zugang zum Clubraum im Erdgeschoss errichtet. Der Anbau erhält eine Hubliftanlage für Rollstuhlfahrer und ein behindertengerechtes WC. Nach aktuellem Stand belaufen sich die Kosten auf rund 170.000 Euro.
Zunächst wird mit den sogenannten Gründungsarbeiten begonnen, der Rohbau wird insgesamt etwa sechs Wochen dauern. Sollte alles planmäßig verlaufen, wird mit der Fertigstellung des Anbaus bis März 2023 gerechnet. Noch können die im Haus Falltorweg stattfindenden Veranstaltungen weiterhin durchgeführt werden. Ab Baubeginn Mitte September gibt es für die Bauzeit ein Ausweichquartier im Gemeinschaftsraum im August-Wienand-Haus (Liebknechtstraße 165).
„Durch den Denkmalschutz sind sämtliche Eingriffe in die bestehende Bausubstanz auch im Inneren des Gebäudes nur unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange möglich“, erläutert Dirk Böttcher, technischer Vorstand der DreieichBau AöR. Dementsprechend konnte der barrierefreie Zugang nur über einen außen anschließenden Baukörper realisiert werden. Aufgrund des Ensembleschutzes musste das Bauwerk so unauffällig und in seinem Umfang so gering wie möglich konzipiert werden. In der Bauhöhe darf der Anbau nicht über die Traufe des Bestandsgebäudes hinausgehen. Dies hat baukonstruktive Sonderlösungen erfordert. So durfte die Liftanlage nur ohne Zwischenpodest konzipiert werden. Preisgünstigere Rampenlösungen mussten aufgrund denkmalpflegerischer Anforderungen von vornherein ausgeschlossen werden. Die Denkmalschutzbehörde wurde frühzeitig in alle Überlegungen und Planungen einbezogen und hat den Anbau letztendlich genehmigt.
„Mit dieser engen Abstimmung ist es gelungen, die bestmögliche Umsetzung eines barrierefreien Zugangs zu dem denkmalgeschützten Kleinod zu realisieren“, sagt Erster Stadtrat Markus Heller. „Insbesondere der barrierefreie Sanitärbereich ist ein großer Gewinn für alle Besucherinnen und Besucher, denen das Treppensteigen zu den Sanitäranlagen im Keller des Hauses schwerfällt oder gar unmöglich ist“, so der Erste Stadtrat abschließend.