Die Broschüre „10 Jahre Runder Tisch Radverkehr“ von 2018 schließt mit der Einweihung der ersten Fahrradstraße Dreieichs, die auch heute, fünf Jahre später, immer noch die längste Hessens ist. Mittlerweile kam vom Runden Tisch die Anregung für eine zweite Fahrradstraße, die bereits von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde und für die jetzt konkrete Planungen erarbeitet werden. Sie wird das Dreieicher Rathaus mit dem Kreisel am Ende des Neurothwegs verbinden und vielleicht sogar etwas länger werden als die erste Fahrradstraße in Dreieich. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Verkehrswege insbesondere für den Radverkehr sicherer zu machen“, erläutert Erster Stadtrat Markus Heller. „Die geplante Route ist eine Hauptverkehrsader für die Dreieicher Schülerinnen und Schüler, die mit dem Fahrrad zu den weiterführenden Schulen in Sprendlingen fahren. Diese Strecke wollen wir sicherer machen, damit noch mehr junge Menschen aufs Rad steigen.“
Das ist aber nicht alles, was der Runde Tisch Radverkehr Dreieich in jüngster Vergangenheit in Gang gesetzt hat. An vielen Stellen wurden Fahrradabstellanlagen installiert und weitere sind vorgesehen. Jüngstes Beispiel für eine zeitgemäße Abstellanlage ist die am Bahnhof Offenthal mit einer Solaranlage auf dem Dach. Zudem wurden mobile Radparker angeschafft, die bei Veranstaltungen temporär aufgestellt werden. Viele Umlaufsperren, im Volksmund Drängelgitter genannt, wurden entfernt, oder wenigstens so verändert, dass sie auch von Radlern mit Anhängern oder Lastenrädern komfortabel passiert werden können. Es wurden weitere Schutzstreifen markiert und beispielsweise an der Kreuzung Frankfurter Straße/ Karlstraße/ Fichtestraße wurden sogenannte „Grüne Abbiegepfeile“ montiert, die es Radelnden erlauben, trotz roter Ampel rechts abzubiegen.
Die Arbeit des Runden Tisches Radverkehr Dreieich wird auch in den benachbarten Kommunen gesehen und es wurden dort ähnliche Gremien eingerichtet, so wie es bei den Nachbarn jetzt auch mehrere ehrenamtlich tätige Radverkehrsbeauftragte gibt. „Das zeigt, dass wir in Dreieich bei der Förderung des Radverkehrs frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt haben, zu den richtigen Mitteln gegriffen haben und jetzt sehr gut aufgestellt sind, um die notwendigen Maßnahmen zum Wohle des Radverkehrs zu ergreifen“, zeigt sich Bürgermeister Martin Burlon überzeugt. Er hat den Runden Tisch Radverkehr, damals noch in seiner Funktion als Erster Stadtrat, neun Jahre als Fachdezernent begleitet.
Das 75. Treffen am 10. Mai wird zwar eine feierliche Note erhalten, aber im Vordergrund steht selbstverständlich die Arbeit. Dafür stehen zu viele Punkte auf der Tagesordnung. Die Mitglieder des Runden Tisches Radverkehr 2023 sind: Natascha Bingenheimer (Bürger für Dreieich), Mona Cassier (FDP), Michael Dinter (ADFC), Karin Eisenhauer (Leitung Fachbereich Bürger und Ordnung), Theo Felber (Klimaschutzmanager), Dieter Fröhlich (ehrenamtlicher Radverkehrsbeauftragter/ADFC), Markus Heller (Erster Stadtrat), Karin Holste-Flinspach (CDU), Kevin Knecht (Grüne), Siegfried Kolsch (SPD), Sabine Kremling (Öffentliche Verkehrsflächen), Oliver Martini (ADFC), Kai Nauhardt (Leitung Ressort Infrastruktur und Umwelt), Peter Pfragner (Freie Wähler). Beraten wird das Expertengremium von einem auf Mobilität spezialisierten Fachbüro.