Unter der Schirmherrschaft der Hessischen Ministerin für Kultur Angela Dorn hat das Frauenbüro Dreieich mit der Frauenbeauftragten Karin Siegmann als „Team Alma“ gemeinsam mit den Dreieicher Frauen Sonja Arnold und Ingrid Kiunke das Leben, das Werk und den tragischen Tod von Alma Siedhoff-Buscher in Buchschlag aufgearbeitet.
„Das Alma-Projekt ist etwas ganz Besonderes: Entstanden aus einer privaten Idee haben sich drei historisch interessierte Frauen als Team Alma zusammengefunden, um eine herausragende Künstlerin der Bauhaus-Ära ins verdiente Rampenlicht zu rücken“ sagt Bürgermeister Martin Burlon. „Mit der Frauenbeauftragten der Stadt Dreieich sind wir als Kommune hautnah dabei und erfahren auf faszinierende Art und Weise, wie das Schicksal von Alma Siedhoff-Buscher verwoben ist mit dem Dreieicher Stadtteil Buchschlag.“
So startet am 6. Juni um 19 Uhr die große Ausstellung „Vom Bauhaus bis Buchschlag“ im Galerieraum der Stadtbücherei in der Fichtestraße. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Martin Burlon und die Frauenbeauftragte Karin Siegmann wird der ehemalige Leiter des Bauhaues in Weimar und Alma-Experte Michael Siebenbrodt in seinem Vortrag „Alma – Bauhausdesign für Kinder“ das Werk von Alma Siehoff-Buscher als bedeutende Persönlichkeit und Designerin am Bauhaus beleuchten. Die Ausstellung ist bis Ende Juni zu sehen.
Für Kinder im Grundschulalter hat das Frauenbüro eine besondere Aktion vorbereitet: Sie erhalten in der Ausstellung kostenlos einen Bastelbogen mit den bunten Teilen des berühmten Schiffsbauspiels von Alma Siedhoff-Buscher. Den kreativsten Einreichungen von Kollagen winken schöne Preise.
Am 16. Juni erwartet die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung um 20 Uhr eine musikalische Revue von Silke Gonska und Frieder W. Bergner mit Zitaten, Gedichten und Musik. Unter dem Titel „Lasst die Frauen sprechen! Wie Frauen die Idee des Bauhauses in die Welt trugen“ werden die Gäste eingeladen, sich auf eine Reise durch die Weimarer Zeit des Aufbruchs, den 1. Weltkrieg und den Beginn der Naziherrschaft zu begeben.
Am 20. Juni liest um 19 Uhr die Kulturwissenschaftlerin und Buchautorin Dr. Ulrike Müller aus den „Bauhausfrauen“ und lädt ein zum Gespräch über berühmte und vergessene Frauen am Bauhaus, ihre Rolle, aber auch ihre zum Teil vergessenen Lebensleistungen in den Bereichen, Tischlerei, Innenarchitektur und Fotografie und mehr.
Am 30. Juni wird um 18 Uhr das Rondell am Bahnhof Buchschlag feierlich in „Alma-Siedhoff-Buscher-Platz“ benannt. Denn jeden Morgen kam die Künstlerin von Frankfurt aus hier an, um zu Fuß ihren Weg zur Arbeit im Zaunweg 12 anzutreten, wo sie am 25. September 1944 durch eine Bombe der Alliierten den Tod fand.
Neben Bürgermeister Martin Burlon und dem Team Alma werden zahlreiche Gäste erwartet, auch aus Politik, Medien und der Familie von Alma Siedhoff-Buscher. Im Anschluss findet um 19 Uhr im Galerieraum der Stadtbücherei ein Get-together mit Musik aus den Zwanzigerjahren statt. Es werden zudem die Ergebnisse des Kreativ-Wettbewerbs für Kinder prämiert.
Das „Projekt Alma“ ist mit den zahlreichen Veranstaltungen im Juni 2023 jedoch noch nicht abgeschlossen. So wird um Spenden gebeten, um beispielsweise das Grab von Alma Siedhoff-Buscher auf dem Buchschlager Friedhof wiederherzustellen und zu pflegen. Das frühere Ehrengrab ist zwar abgeräumt, wurde bislang jedoch nicht erneut belegt. Außerdem ist geplant, am Alma-Siedhoff-Buscher-Platz ein Kunstwerk zu installieren, dass an die Bauhaus-Designerin erinnert. Spenden werden unter dem Stichwort „Alma“ bei der Uta und Rolf Düncher-Stiftung angenommen, Volksbank Dreieich, IBAN DE50 5059 2200 0005 6229 80.