Derzeit schreibt die Stadtverwaltung das Klimaschutzkonzept von 2014 (mit dem Berechnungsjahr 2012) fort. Ziel ist es, einen neuen Zwischenstand zu erhalten und die Treibhausgasverursacher in der Stadt zu identifizieren. Ebenso sollen konkrete und aktualisierte Maßnahmenvorschläge entwickelt werden, die die Stadt bei der Erreichung der Klimaziele unterstützen. Fertiggestellt wird das Konzept voraussichtlich Ende 2023.
Bürgermeister Martin Burlon und Klimaschutzmanager Theo Felber rufen hierfür alle Dreieicher Bürgerinnen und Bürger auf, sich in die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes mit konkreten Maßnahmenvorschlägen einzubringen. Diese können bis einschließlich 14. Mai 2023 auf einer digitalen Karte unter https://ideenkarte.dreieich.de/ eingereicht werden.
In einem ersten Schritt wurde zudem eine Energie- und CO2-Bilanz für Dreieich im Berechnungsjahr 2020 aufgestellt. Auch wenn es einige methodische Änderungen in der Bilanzberechnung gegeben hat, so dienen die Werte aus dem Konzept von 2014 dennoch grob zur Orientierung.
Der jährliche Gesamtenergieverbrauch ist von knapp 1,4 Gigawattstunde (GWh) in 1990 und 1,2 GWh (2012), auf 1,1 GWh (2020) gesunken. Umgerechnet auf die jeweils verbrauchten Energieträger entspricht das in etwa einem reduzierten Ausstoß von 11,7 Tonnen CO2 (1990) und neun Tonnen CO2 (2012) auf 7,6 Tonnen CO2 (2020) pro Einwohnerin bzw. Einwohner. Um die Klimaneutralität zu erreichen, darf der jährliche Ausstoß von Treibhausgasen insgesamt höchstens 1,5 Tonnen pro Person betragen.
Auf die Sektoren und pro Person herunterskaliert sanken die jährlichen Emissionen der Dreieicher Haushalte von drei Tonnen CO2 pro Person (2012) auf rund 2,7 Tonnen CO2 (2020). Die Dreieicher Wirtschaft reduzierte ihren Treibhausgasausstoß von drei Tonnen (2012) auf 2,7 Tonnen (2020) CO2. Im Verkehrssektor sanken die CO2-Emissionen ebenfalls von etwa drei Tonnen (2012) auf 2,3 Tonnen (2020). Fast die Hälfte der Treibhausgasemissionen in Dreieich entsteht durch die Wärmeversorgung mit Erdgas und Heizöl. Der Anteil der erzeugten erneuerbaren Energien in Dreieich verbleibt 2020 auf niedrigem Niveau bei neun Prozent Strom (Vergleich Deutschland: 47 Prozent) und neun Prozent Wärme (Vergleich Deutschland: 15 Prozent).
Die von der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2013 beschlossenen Klimaschutzziele sehen eine Klimaneutralität in Dreieich bis 2050 vor. Das entspricht in etwa einem um 80 Prozent reduzierten Treibhausgasausstoß im Vergleich zum Jahr 1990. Die Bundesrepublik Deutschland und auch die EU haben die Klimaneutralität mittlerweile auf 2045 vorgezogen.
Zu den Treibhausgasen zählen neben dem bekanntesten Kohlenstoffdioxid CO2 (entsteht u. a. beim Verbrennen von Kraftstoffen wie Benzin, Holz oder Heizöl) auch weitere Gase, die sogar deutlich stärkere Klimaeffekte aufweisen können (u. a. Methan, das bei Gas-Leckagen und Transportverlusten freigesetzt wird).
Alle Details der vorgestellten Energie- und CO2-Bilanz sind hier abrufbar.
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Ideenkarte
Vom 23. März 2023 bis einschließlich 14. Mai 2023 können Bürgerinnen und Bürger von jung bis alt Ihre Ideen und Maßnahmenvorschläge für mehr Klimaschutz in Dreieich einreichen und auch die Ideen anderer unterstützen. Dabei können die Maßnahmen auf einer interaktiven Karte verortet und zu folgenden Themenfeldern zugeordnet werden.