Auslöser war ein tragischer Unfall in Neukirchen, der die entsprechenden Versicherungen zu einer Überprüfung der Verkehrssicherheit veranlasst hatte. Nach dem Winkelsmühlenweiher, dem Herrenweiher und dem Mühlenweiher wurden nun als Letztes der Burgweiher in Dreieichenhain gesichert.
Für den Burgweiher wurde zunächst eine Bepflanzung vorgesehen, die entlang der Straße am Weiher in 2021 umgesetzt wurde. An den Bereichen am Überlauf, der Anglertreppe und dem Kerbbaumloch war dies nicht möglich, sodass hier eine Absturzsicherung geplant wurde. Die Absturzsicherung wurde von dem Magistrat der Stadt Dreieich gemeinsam mit der Denkmalbehörde, dem Geschichts- und Heimatverein, der AG Hayner Vereine sowie der DLB AöR abgestimmt. Die Planung wurde vom Architekturbüro Jourdan & Müller aus Frankfurt vorgenommen. Ziel war eine möglichst zurückhaltende Gestaltung, die sich in die Umgebung einfügt und zu der bereits vorhandenen Fluchttreppe im Burggraben passt.
Das Geländer wurde somit aus Cortenstahl hergestellt. Cortenstahl ist ein robustes Material mit einem andauernden Erscheinungsbild. Es gliedert sich durch seine Patina gut in die Materialität des Gesamtbildes der Altstadt und Burg ein. Es glänzt nicht und ist auch sonst kein Fremdkörper im historischen Zusammenhang. In der Formgebung ist es leicht zur Straßenseite geneigt und nimmt den Charakter der gemauerten Böschung des Weihers auf. Insgesamt ist ein horizontal liegendes, transparentes und offenes Erscheinungsbild der Geländer und Toranlage passend zu der horizontalen liegenden Landschaftsanmutung von Weiher, grünem Burggraben und Burgmauer entstanden. Es gliedert sich behutsam in die Umgebung ein. Letztlich entsteht an den beschriebenen Stellen im Zusammenspiel mit dem Bepflanzungsband eine sichtbare Raumbeschreibung des denkmalgeschützten Bereichs Altstadt und Burg Dreieichenhain, so das Ziel des Architekten Benjamin Jourdan.
Im Winter 2022/23 wurde das Fundament für die Absturzsicherung hergestellt. Für die weiteren Arbeiten wurde die Fläche vermessen, sodass im April 2023 die Stahlelemente geliefert werden konnten. Diese wurden vor Ort verschweißt und montiert. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf insgesamt 102.400 Euro.
„Die Absturzsicherung bildet im Zusammenspiel mit der Bepflanzung eine gelungene Barriere zum Schutz vor Unfällen“, so Erster Stadtrat Markus Heller. „Im nächsten Schritt werden wir die Bepflanzung optimieren, um auch hier durch engeren und besseren Bewuchs mehr Sicherheit herzustellen. Insgesamt sind wir mit der Sicherung des Burgweihers sehr zufrieden.“