So stehen den Jugendlichen nun ein neuer Computer mit entsprechender Software, ein Audiointerface und ein Gesangsmikrofon für hochwertige Musikaufnahmen zur Verfügung.
Die Geschichte hinter der Nachricht beginnt bereits Anfang der 2000er-Jahre bei einem Jugendforum im Bürgerhaus. Vor Einführung des Jugendparlaments lud der Dreieicher Bürgermeister alle zwei Jahre die Dreieicher Jugendlichen ein, der Stadt über ihre Bedürfnisse und Wünsche zu berichten. Unter anderen betrat damals eine Gruppe von Jugendlichen das Podium, die sich die Möglichkeit wünschten, Musik zu machen, und zwar vor allem Hip Hop. Denn leider verfügten sie privat nicht über die Mittel, um Räume und entsprechendes Equipment anzumieten oder gar zu kaufen.
In der Folge lud Dirk Libbach, Pädagoge der städtischen Kinder- und Jugendförderung, die Jugendlichen ins Jugendzentrum nach Dreieichenhain ein, da dort erst kürzlich zuvor ein kleines Musikstudio eingerichtet wurde. Fortan waren die Jugendlichen wann immer es ging vor Ort. Anfangs unter Anleitung von Dirk Libbach, bis später zumindest einer der Jugendlichen die Aufnahmetechniken beherrschte, größtenteils autonom. Es wurden Lieder komponiert, getextet und dann so lange einstudiert, bis sie aufgenommen werden konnten. Erste Auftritte bei den vom Jugendzentrum organisierten Livekonzerten motivierten die Gruppe zusätzlich, sodass über mehrere Jahre hinweg kontinuierlich das musikalische Können und die Fertigkeiten, mit der Aufnahmetechnik umzugehen, verbessert wurden.
Einer der Jugendlichen war so begeistert, dass er nach dem Abitur Aufnahmetechnik studierte und sein Hobby zum Beruf machte. Heute betreibt er ein in der Werbewirtschaft anerkanntes Tonstudio mit vier Angestellten. Er und sein Team bearbeiten den Sound von Werbeclips für viele weltweit agierende Unternehmen. 2020 gewannen sie den deutschen Werbefilmpreis für das beste Sounddesign. Nun hat sich der Jugendliche von damals an seine Anfänge erinnert und sich nach über 20 Jahren mit einer Spende bei der städtischen Kinder- und Jugendförderung bedankt. Sein Wunsch ist es, anonym zu bleiben. „Ich möchte nur ein bisschen was zurückgeben. Wahrscheinlich“, so der Spender, „wäre ich ohne die Möglichkeiten von damals heute nicht da, wo ich bin.“
Dirk Libbach, damals wie heute pädagogischer Betreuer des Musikraums im BIKhaus, freut sich sehr über diese positive Rückmeldung. „Es ist in unserem Beruf nicht alltäglich, ein solches Feedback zu bekommen. Schon gar nicht nach so langer Zeit.“ Dies sei ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Investitionen in Jugendkulturförderung lohnen. Auch Patrick Bessler, der die Kultur und Bildungsangebote der Kinder- und Jugendförderung koordiniert, freut sich über die Spende: „Hiermit konnten wir unseren Musikraum weiter aufwerten und professionalisieren.“. Er lädt alle musikinteressierten Jugendlichen ein, ins BIKhaus zu kommen, um die hervorragenden Möglichkeiten vor Ort kreativ zu nutzen. Der Musikraum im BIKhaus ist von Montag bis Donnerstag von 12.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.
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