Der Organisator Hans-Joachim Kunze ist Mitglied sowohl beim Fotografie Forum Frankfurt als auch beim Fotoclub Dreieich und beim Fotokreis Dietzenbach. Seiner Meinung nach ist der Prozess des Fotografierens erst dann abgeschlossen, wenn die fertigen, ausgearbeiteten Werke auch anderen präsentiert werden können. So entstand die Idee, die Ergebnisse der Arbeit auch einmal einem größeren Publikum zu zeigen. Schnell hatte Kunze mehrere Mitstreiter gewonnen. Das Ausstellungsplakat ziert ein Bild von Ulli Ehret; es vermittelt einen ersten Eindruck von der Arbeit der freiberuflichen Mediengestalterin, die dem Verein „Forum zur Förderung von Kunst und Kultur in Neu-Isenburg“ (FFK) angehört. Eine Glaskaraffe, farblich verfremdet, fordert dazu auf, genau hinzusehen. Der Titel des Bildes – „Scheinbar zwei“ – gibt dem Betrachter den Hinweis, dass nicht alles immer sofort offensichtlich ist. Mit acht Arbeiten ist Ehret bei den „Begegnungen 2024“ vertreten.
Kati Conrad, die David Bowie engelsgleich als „Saint In The City“ inszeniert, und Jens Taube geben ebenfalls Einblick in ihre Arbeit. Taube ist viel mit dem Rad unterwegs, setzt dabei gerne die Fahrräder anderer Leute fotografisch in Szene und demonstriert mit seinen analogen Aufnahmen in Schwarz-weiß, dass auch ein alltägliches Fortbewegungsmittel ganz besondere Anziehungskraft entwickeln kann. Das Projekt „memento mori“ von Andreas Goldmann beschäftigt sich mit verwelkenden Tulpen. Was als eine Reflexion über Covid begann, hat durch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten leider nichts von seiner Aktualität verloren. Michaela Horch, von Beruf Medien- und Fotodesignerin, organisierte schon virtuelle Ausstellungen des Fotokreises Dietzenbach. Für die „Begegnungen 2024“ stellte sie neun Aufnahmen zur Verfügung, darunter ein ausdrucksstarkes Foto eines Elefanten, das in Namibia entstand, und eine beeindruckende Ansicht des norwegischen Trollstigen mit seinen engen Haarnadelkurven. Der Fotodesigner und freischaffende Künstler Lars Lambrecht war schon bei Ausstellungen des Fotokreises Dietzenbach vertreten. Er zeigt Porträts und Collagen. Steht bei mehreren Teilnehmern eher die dokumentarische Fotografie im Vordergrund, so arbeiten andere auch mit künstlicher Intelligenz. Zu ihnen gehört Charles Schrader, der Mitglied im Fotokreis Dietzenbach ist und in Frankfurt eine kleine Galerie betreibt. Er ließ Rembrandt-Werke entstehen, die im Stil anderer berühmter Maler interpretiert werden, und schuf Rembrandt-Porträts, wie sie heute aussehen würden. Eine Auswahl dieser Bilder wird in der Stadtbücherei zu sehen sein. Irene Narciso ist seit 2001 künstlerisch tätig. Sie stellt eine farbenfrohe Acryl-Collage aus.
„Wir haben den Anspruch etwas zu zeigen, was die Besucher wirklich anspricht“, macht Kunze deutlich. Er war früher lange Zeit nebenberuflich als Bildberichterstatter für Zeitungen tätig; heute widmet er sich vor allem der Architektur-, Landschafts- und Reisefotografie. Den Titel „On Shore“ trägt eine Bilderserie von den Küsten Europas. In die Rubrik „Architektur“ gehören drei Bilder von architektonisch reizvollen Bauwerken, die Kunze aus ungewöhnlicher Perspektive aufnahm.
Die Ausstellung „Begegnungen 2024“ ist vom 2. Februar bis 1. März während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen: montags, dienstags und donnerstags jeweils von 14 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 14 Uhr und freitags von 14 bis 20 Uhr. Am Samstag, 17. Februar, und Sonntag, 18. Februar, ist die Galerie jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Mehrere in der Ausstellung vertretene Fotografen werden an diesem offenen Wochenende anwesend sein.
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